Sonntag, 24. November 2019

Job- und Wohnungssuche in Toronto

Hallo ihr Lieben,

nach einer Woche in Toronto habe ich doch tatsaechlich einen Job und ein Zimmer gefunden.
Somit faengt der Work-Teil vom Work-and-Travel jetzt wohl richtig an, je nachdem ob man die Farm schon als sowas bezeichnen konnte.

Die letzten Tage hier sahen hauptsaechlich so aus: Mittags bin ich vom Hostel nach Downtown gefahren, habe gefuehlt die ganze Stadt zu Fuss erkundet, mir angeschaut wo ich arbeiten wollen wuerde und bin teilweise direkt in Restaurants/Shops gegangen und habe mich vorgestellt. Irgendwann habe ich mich dann in ein Cafe oder ins Hostel gesetzt und habe online noch ein paar Bewerbungen verschickt und nach Wohnungen und WG-Zimmern geschaut.

Ein paar wenige Antworten habe ich bekommen und wurde bei einem Cafe zum "Vorstellungsgespraech" eingeladen. Da mir dieses Cafe sehr gut gefallen hat und sie sich innerhalb zwei Tagen bei mir melden wollten, habe ich mich die folgenden zwei Tage eher auf die Zimmersuche fokussiert und habe mir Donnerstag drei WGs angeschaut. Donnerstagabend kam die Zusage vom Cafe und nach einer Nacht schlafen, habe ich mich fuer eine der WGs entschieden. Freitag konnte ich direkt "umziehen" und Montag geht es mit der Einarbeitung los.
Klingt jetzt im Nachhinein viel einfacher und entspannter als es tatsaechlich war, aber ich bin doch sehr positiv ueberrascht von dem Ergebnis.

Arbeiten werde ich mitten im Herzen Torontos im Cafe Landwer. Es wurde doch tatsaechlich in Berlin gegruendet, aber die Besitzer mussten waehrend des Zweiten Weltkrieges nach Israel auswandern, wo es heutzutage sehr viele Standorte hat. Irgendwie ist es dann in den letzten Jahren nach Kanada gekommen. Es hat den ganzen Tag auf und man kann von Fruehstueck ueber Mittag- und Abendessen bis hin zum Nachtisch alles bekommen. Die Karte ist israelisch, aber auch italienisch und westlich inspiriert, so kann man zum Fruehstueck z.B. "Shakshuka" essen, aber auch ganz klassisch Pancakes.
Soweit die Theorie. Morgen beginnt die Einarbeitung und ich bin sehr gespannt!
Die WG ist nicht direkt Downtown, sondern im Viertel North York, heisst ich muss gut 45 Minuten mit dem Subway zur Arbeit fahren. Das Haus ist sehr schoen und modern eingerichtet und vor allem ist es sauber, was bei den anderen WGs und in vielen Hostels gerne mal nicht der Fall ist. In dem Haus wohnen noch zehn andere junge Reisende, die aber alle viel arbeiten/ unterwegs sind. Es ist schoen mal wieder ein ganz eigenes Zimmer zu haben und ich werde die naechsten Tage sehen, was fuer Leute noch so hier wohnen und ob was in der Gegend los ist.

Drueckt die Daumen, dass mir der Job Spass macht und die Leute in der WG nett sind, denn dann werde ich wohl erstmal ca. zwei Monate hier bleiben.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Liebe Gruesse
Clara


Meine "Heimat" fuer die naechsten zwei Monate

Eine Parade durch die Strassen von Toronto

Ein paar Bilder von der WG


Montag, 18. November 2019

Farmarbeit in Ontario

Hallo ihr Lieben,

wie ihr wisst, war ich die letzten zwei Wochen auf einer Farm helfen fuer Kost und Logis. Nun ja, wo soll ich anfangen?
Es war insgesamt eine echt tolle Erfahrung und ich freue mich, dass ich es gemacht habe.
Erst einmal zu den Leuten. Die Farm gehoert Anastasia und Ken (beide so um die 60 Jahre). Sehr interessante nette Leute mit viel Wissen besonders ueber Ernaehrung, Tiere, Farming und Gesundheit, aber auch mit ihren eigenen speziellen Ansichten und Verschwoerungstheorien. Neben mir waren noch drei andere freiwillige Helfer auf der Farm. Hedi und Florian (beide 20), ein deutsches Paar, die auch nach der Schule Work-and-Travel machen. Beides super nette und offene Menschen, mit denen man interessante Gespraeche ueber Gott und die Welt haben kann. Ich war immer wieder ueberrascht, wie viel ich besonders mit Hedi gemein habe (Highschool Jahr in Kanada, gleicher Musikgeschmack, vegetarisch, mag keine Minze ;), sehr interessiert in Nachhaltigkeit/Umwelt etc.). Und dann war da noch Henri (23), ein etwas verrueckter Australier. Auf den ersten Blick wirkte er auf mich "Grosse Klappe, aber nichts dahinter", aber diese Meinung hat sich schnell geaendert und ich war immer wieder ueberrascht, wieviel Wissen und was fuer tiefgruendige Gedanken er doch hat. Auch noch erwaehnenswert ist Maria, sie wohnt in einer ca. 8 Quadratmeter grossen Containerwohnung (inkl. Kueche, Toilette; kein Scherz), der auf der Farm steht und dafuer, dass der da stehen darf, hilft sie einen Tag in der Woche auf der Farm. Auch sie hat viel Wissen ueber Farming, Kochen, Selbstfindung etc., was sie gerne weitergegeben hat.

Nun zur Arbeit. Jeden Morgen und Abend mussten erstmal die Chores gemacht werden, also Katzen und Huehner versorgen und saubermachen und bei den Scottish Highlands die Kuhfladen wegmachen. Den Rest des Tages gab es immer unterschiedliche Aufgaben. Diese reichen von Ernten/Beete umgraben ueber Gemuese fuer den Markt vorbereiten ueber Haus putzen bis hin zu Marijuana verarbeiten (ja richtig gelesen, Ken hat 40 Pflanzen, die er hauptsaechlich zu medizinischem Oel weiterverarbeitet. Alles legal und sie selber rauchen es auch nicht). Um 11:30 gab es Porridge, Obst und Brot als Mittagessen und abends hat einer von uns Volunteers fuer alle gekocht.

In den zwei Wochen habe ich viel gelernt: Wieviel Arbeit es ist, das ganze Gemuese fuer den Markt vorzubereiten und zu putzen; wieviel schwieriger es ist, wenn man nicht einfach zum Supermarkt nebenan fahren kann, sondern mit dem, was da ist zu kochen, was hauptsaechlich Gemuese ist, das zu haesslich fuer den Markt ist; wie man Marijuanapflanzen beschneidet; wie man Kuehe "erzieht", wie schnell sich Freundschaften aufbauen (Die anderen drei sind alle noch bis Anfang Dezember auf der Farm, aber kommen dann alle fuer laengere Zeit nach Toronto und wir haben schon Plaene, uns wiederzusehen) nur um einige Dinge zu nennen.

Es gibt noch soviel mehr Geschichten, Gedanke und Dinge die ich ueber die Zeit schreiben koennte, aber das passt einfach nicht alles in einen Blogpost!
Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, die letzten zwei Wochen dort zu verbringen.

Jetzt bin ich Toronto auf Job- und Zimmersuche und plane, 1-2 Monate erstmal hier zu bleiben.

Liebe Gruesse
Clara



In dem Wohnwagen hat Henri die erste Woche geschlafen, doch als es dann geschneit hat, durfte er dann auch drinnen schlafen ;)
Das Gewaechshaus mit den Marijuanapflanzen

Der Huehnerstall

Und dann war es auf einmal Winter am 7. November... Nachts waren es teilweise bis zu -15 Grad. Willkommen in Kanada!

Georgia

Ich mit Uhlala (ueber Namensgebung von den Kuehen koennte ich jetzt auch was erzaehlen)